Frankfurt am Main – 28.10.2012 – Marathon 03:35:16

Genau elf Jahre nach meinem ersten Marathon (am 28.Oktober 2001 in Frankfurt) stehe ich wieder hier am Start. Wie immer habe ich eine festgelegte Strategie, was Ernährung und was meinen Lauf angeht.

Ich konnte die Fragen „Wie schnell wirst Du sein?“ im Vorfeld nicht wirklich beantworten. Ich wusste selbst nicht, was möglich ist! Mein Ziel hatte ich zwar klar formuliert: Sub 03:45:00, aber im Training und vom Gefühl her war auch eine Sub 03:30:00 möglich.

Ein kleiner Schreck vor der Abfahrt nach Süden. Meine Packliste für einen Laufwettkampf war unauffindbar. Mittlerweile habe ich diese zum Download auf meinem Server  (Quelle: www.lauftipps.ch – modifiziert von mir).

Frankfurt begrüßte mich am Samstag nicht sehr freundlich: Schneeregen, Wind mit nordischen Verhältnissen und kalt. Also nur schnell Startunterlagen abholen und noch einen Kaffee bei Starbucks. Sonntag dann blauer Himmel – leider auch -2°C. Brrr…. Plan B was die Bekleidung angeht. Gegen 09:00 Uhr dann Abfahrt in Richtung Start. Ich war wieder sehr fokussiert auf den Lauf und habe alles andere fast ausgeblendet. Für mich ist es immer wieder interessant mich selbst zu beobachten. Kleine Handlungen werden vor einem Wettkampf zu Ritualen – das Anziehen der Kompressionsstrümpfe, das Zubinden der Schuhe, das Verschließen der Tights….

Am Start habe ich noch schnell meinen Startbeutel abgegeben und einen Müllsack über gezogen. Dann, kurz vor 10:00 Uhr bin ich dann in meinen Startblock gegangen. Endlich der Startschuss und los geht es. Meinem Gefühl nach zogen die ersten Kilometer nur so an mir vorbei. Ich habe es bewusst vermieden auf meine Pulsuhr zu schauen. Die Strecke in Frankfurt ist toll und langweilig zu gleich. Direkt zu Beginn muss man als Läufer einige Engstellen passieren – mir hat es meinen Laufrhythmus durcheinander gebracht.

Ab Kilometer 28 konnte ich mich dann sehr genau an mein Marathondebüt hier in Frankfurt erinnern. Die Schmerzen, das Seitenstechen, die Gehpausen. Das wollte ich nicht nochmal erleben. Habe ich auch nicht. Mental ist der Kurz durch die Mainmetropole sehr anspruchsvoll. Lange Strecken ohne Zuschauer machen den Lauf nicht gerade angenehmer. Ab Kilometer 33 setzte auch bei mir die Monotonie ein – ich wollte nicht mehr, hatte einfach keine Lust mehr. Motiviert habe ich mich mit dem Gedanken, dass meine Familie bei Kilometer 35 auf mich warten wollte. Da standen sie auch – welch tolles Gefühl, welch toller Ansporn. Ab da flogen die restliche Kilometer an mir vorbei. Beim Passieren der 38 km Marke war mir klar, dass eine Zeit unter 03:30:00 nicht mehr möglich war. Ich wollte aber unter 03:40:00 bleiben. Euphorisch habe ich dann die letzten Kilometer unter die Füße genommen. Der Zieleinlauf in die Frankfurter Festhalle ist phänomenal. Das entschädigt für alles.

Fazit: Die Ernährungsstrategie hat mal wieder funktioniert. Carboloading ab Donnerstag, vor dem Marathon einen Riegel  und während der Rennens fünf Gels (Dextro Energie), zusätzlich noch einen Red Bull Energy Shot ab Kilometer 35. Alles ist aufgegangen.

Aktualisiert am 6. November 2012
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Kategorie Sportiv

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