3,8 – 180 – 42,195

Drei Distanzen, die mein Leben in den nächsten zwei Jahren bestimmen werden. Ich möchte meinen Traum von einem Finish auf der Langdistanz verwirklichen. Seit dem ich vor mehr als zwanzig Jahren meinem ersten Triathlon bestritten habe, wollte ich einmal im Leben in die Königsklasse des Sportes aufsteigen, dem ich verfallen war und immer noch bin.

Beim Durchstöbern der alten Ergebnislisten muss ich immer wieder schmunzeln. Meine Schwimmzeit, 15 Minuten auf 500 m, schwimme ich mittlerweile auf 1.000 m. Schwimmen war immer meine Angstdisziplin. Durch ausdauerndes Training ist es mir gelungen aus dem Respekt für das Element Wasser eine weitere, spannende Sportart für mich zu entdecken. Beim Triathlon führt der Weg zum Rad eben immer noch durchs Wasser.

Durch meine letzten Sportverletzungen fehlen mir zwei Jahre der Vorbereitung. Zwei Jahre, in denen ich nur bedingt trainieren konnte. Laufen ging gar nicht, radfahren nur mit einer hohen Trittfrequenz – dafür schwimmen. Begonnen habe ich mit Strecken von 1.500 m, mich aber dann immer mehr gesteigert. Zur Zeit schwimme ich zwischen 3.000 und 4.000 m proTrainingseinheit und das vier bis fünf mal die Woche. Nicht ohne ein Quäntchen Stolz möchte ich hier erwähnen, dass mich letztens eine ältere Dame im Schwimmbad gefragt hat, ob ich Leistungsschwimmer sei.

Mein größtes Problem dürfte das Radfahren werden. Nicht, dass ich konditionell Schwierigkeiten sehe, ich denke eher an die mentale Komponente. Es fällt mir schwer, mich auf Strecken jenseits der 100 km noch motiviert zu halten. Das wird bestimmt noch ein Stück Arbeit, aber auch hier bin zuversichtlich: Wer im Schwimmbad 160 Bahnen schwimmt, der kann auch 180 km auf dem Rad durchstehen.

Der Lauf ist aus meiner Sicht kein Hindernis. Marathon bin ich schon gelaufen und hier geht es für mich nicht um eine gute Zeit, hier geht es für mich um ein Ankommen mit einem Lächeln auf den Lippen.

Wo ich mich über die 226 km quälen möchte steht für mich auch schon fest: Roth! Schon seit Beginn meiner Triathletenlaufbahn ein Synonym für die Langdistanz. Damals noch unter dem Label Ironman, heute als Event der Challenge-Familie. Ich möchte erleben, was es bedeutet den Solarer Berg hoch zu fahren, durch ein enges Spalier von Fans, möchte eine Gemeinde erleben, die eine Woche lang Triathlon lebt. Ein weiterer Grund für Roth ist das Schwimmen im Main-Donau-Kanal. Es ist, aus meiner Sicht, angenehmer immer den visuellen Kontakt zum Ufer zu haben.
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Der Weg dorthin wird mit Sicherheit kein leichter und sehr steining. Die erste Hürde wird die Anmeldung sein. Alle Startplätze für 2014 waren nach knapp zwei Minuten vergeben. Da muss ich schon schnell sein oder viel Glück haben. Mein Plan ist es, nächstes Jahr zum Rennen ins Fränkische zu reisen und von der Möglichkeit der Vorortregistrierung Gebrauch zu machen. Mal schauen, ob es klappt.

Meinen Trainingsplan werde ich mir selbst erarbeiten. Ich spiele Versuchskanninchen für die Grundlagen, die ich  mir während meiner Ausbildung zum Trainer im Leistungssport geschaffen habe. Meine Frau habe ich schon in mein Vorhaben eingeweiht und mit ihr die Eckdaten besprochen. Mein nächster Schritt wird nun ein Bikefitting sein, um die 180 km schmerzfrei und mit genug Reserven für den Marathon zu überstehen.

Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich mein Training mit dem Ziel Langdistanz starten. Ich freue mich darauf, habe den nötigen Respekt, aber auch die Disziplin dieses Unterfangen zu einem glücklichen Ende zu bringen – wenn die Knochen halten.

Um das abschließende OK meiner Frau zu erhalten, musste ich ihr versprechen, dass ich nach dem Wettkampf für vier Wochen auf Sport verzichte.

Aktualisiert am 15. Oktober 2013
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Kategorie Sportiv